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Wo sich heute die 1988 erbaute Mensa des Campus am Holländischen Platz befindet, am Übergang über die Moritzstraße im Norden, stand früher das K11, die Ladehalle des Werkes Kassel. Erbaut im Jahr 1904, diente das Gebäude der Verteilung und dem Transport. Dazu gehörte auch eine Kistenschreinerei, in der einzelne Lokomotivteile und andere Produkte verpackt und weiterverschickt wurden, zum Beispiel Ersatzteile für Kriegslokomotiven an die Ostfront. Mehrere Schienenstränge führten in die Halle hinein, andere führten von dort nördlich über das angrenzende Gelände hinaus.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Gebäude unbeschadet. Lediglich eine angrenzende Kranbahn fiel den Bomben zum Opfer. Das K11 symbolisiert die Verbindung zwischen Innen- und Außenwelt Henschels. Für die Zwangsarbeiter war es ein Ort alltäglicher Ausbeutung und Bedrückung, zugleich erinnerte es sie beständig an die Ferne. Das K11 ist insofern ein mehrdeutiges Symbol, Relikt der industriellen Entwicklung ebenso wie Dokument einer europäischen Geschichte von Gewalt, Verschleppung und Eroberungskrieg.