Dieses Seite benötigt aktiviertes Javascript.
Henschel ist nicht nur Geschichte, Henschel ist ein Mythos. Die Entwicklung der Firma Henschel spiegelt den deutschen Mythos wagemutiger Unternehmerfamilien, die aus kleinen Anfängen Großes aufbauten und dabei fürsorglich für ihre Mitarbeiter und deren Familien sorgten. Für diese Aufstiegs- und Erfolgsgeschichte des 19. Jahrhunderts steht das Gebäude K13. Es handelt sich um das alte Wohnhaus der Familie Henschel, das schon 1837 errichtet wurde und mit einer Werkstatt verbunden war. Dort befanden sich eine Dreherei und eine Schlosserei. 1906 erfolgte ein Ausbau der Werkshalle, um Platz für eine Metallgießerei zu schaffen und auch Lokomotivteile fertigen zu können. Während des Zweiten Weltkriegs diente die Halle der Rüstungsproduktion, bis die Bombenangriffe vom September 1944 und Februar 1945 einen beträchtlichen Teil des Gebäudes zerstörten.
Das am Ort des ehemaligen K13 errichtete Gebäude, dessen restaurierte historische Fassade die vieldeutige Geschichte des Bauwerks aufbewahrt, erhielt im Jahr 2004 seinen Namen nach Sophie Henschel, der wohl bedeutendsten Frau der Industriellenfamilie. Sie leitete nach dem Tod ihres Mannes Oscar Henschel von 1894 bis 1912 das Unternehmen. Bekannt wurde sie aber nicht nur als Unternehmerin; vielmehr gründete sie auch eine Reihe betrieblicher Fürsorgeeinrichtungen und engagierte sich in der Stadt Kassel auf sozialem Gebiet. Dabei stand sie beispielhaft für einen vermeintlich spezifisch deutschen Weg in die industriekapitalistische Moderne, der die sozialen Defizite der Umwälzung berücksichtigte und linderte.
Dieser deutsche Weg schien sich vom englischen Weg des rücksichtslosen Manchester-Kapitalismus abzuheben, der Friedrich Engels und Karl Marx zu ihrer Deutung des frühkapitalistischen Elends und der Gesetzmäßigkeiten von Klassenkämpfen inspirierte. Der Mythos Henschel bündelt sich insofern in der Person Sophie Henschels, die vielleicht auch deswegen bis heute geehrt wird, weil sie die im K13 ebenfalls enthaltene Geschichte des Wegs der deutschen Industrie in Rüstungsproduktion und Krieg zu überstrahlen vermag.
Das am Ort des ehemaligen K13 errichtete Gebäude, dessen restaurierte historische Fassade die vieldeutige Geschichte des Bauwerks aufbewahrt, erhielt im Jahr 2004 seinen Namen nach Sophie Henschel, der wohl bedeutendsten Frau der Industriellenfamilie. Sie leitete nach dem Tod ihres Mannes Oscar Henschel von 1894 bis 1912 das Unternehmen. Bekannt wurde sie aber nicht nur als Unternehmerin; vielmehr gründete sie auch eine Reihe betrieblicher Fürsorgeeinrichtungen und engagierte sich in der Stadt Kassel auf sozialem Gebiet. Dabei stand sie beispielhaft für einen vermeintlich spezifisch deutschen Weg in die industriekapitalistische Moderne, der die sozialen Defizite der Umwälzung berücksichtigte und linderte.
Dieser deutsche Weg schien sich vom englischen Weg des rücksichtslosen Manchester-Kapitalismus abzuheben, der Friedrich Engels und Karl Marx zu ihrer Deutung des frühkapitalistischen Elends und der Gesetzmäßigkeiten von Klassenkämpfen inspirierte. Der Mythos Henschel bündelt sich insofern in der Person Sophie Henschels, die vielleicht auch deswegen bis heute geehrt wird, weil sie die im K13 ebenfalls enthaltene Geschichte des Wegs der deutschen Industrie in Rüstungsproduktion und Krieg zu überstrahlen vermag.
